Apherese steht für unterschiedliche Blutreinigungsverfahren, mit denen dem Blut schädliche Bestandteile entzogen werden. Es gibt in Abhängigkeit von den Eigenschaften der zu entfernenden Bestandteile unterschiedliche Aphereseverfahren, die auf Filtration oder/und auf Adsorption beruhen. Diese Behandlungen sind zum Teil seit einigen Jahrzenten bekannt und gelten als sicher.
In unserer Dialysepraxis haben wir Erfahrung mit folgenden Verfahren

  • Apherese von Umweltgiften (Eliminierung von Umweltgiften, Xenobiotika)
  • Lipidapherese (Eliminierung von Blutfetten, insbesondere LDL-Cholesterin u.a.) und
  • Immunadsorption (Eliminierung von Immunkomplexen, Antikörpern und anderen Proteinen)

Bei der Lipidapherese (auch Lipoproteinapherese) werden Blutfette, vor allem LDL-Cholesterin aber auch Lipoprotein(a) und Triglyzeride aus dem Blut entfernt. Dies betrifft hauptsächlich Patienten mit schweren Fettstoffwechselstörungen, bei denen medikamentöse Behandlungen wirkungslos sind. Aber auch bei Hypercholesterinämie wird dieses Verfahren angewendet. Treten bei Patienten sehr hohe Lipoprotein(a)-Werte auf und kommt es gleichzeitig zu koronaren Herzerkrankungen, ist dieses Verfahren das Mittel der Wahl, wenn die am Markt befindlichen Medikamente nicht wirken.

Bei der Immunadsorption geht es um die Entfernung von Immunkomplexen wie Antikörpern oder Autoantikörpern, wie sie bei Autoimmunerkrankungen (z.B. rheumatoide Arthritis) oder Abstoßungen transplantierter Organe auftreten. Durch die komplexen Eigenschaften dieser Proteine und deren Wechselwirkung mit Oberflächen können Adsorptionsphänomene genutzt werden, um diese Stoffe quantitativ dem Plasma zu entziehen.

Mit beiden Verfahren werden in der Regel nicht die den Krankheiten zu Grunde liegenden Ursachen behandelt, aber den Patienten eine wesentliche Linderung ihrer Leiden erzielt. Deshalb sind diese Verfahren wiederholt anzuwenden.

Mit den in letzter Zeit verstärkt auftretenden Fällen von Long-Covid und den dabei bei einigen Patienten auftretenden Autoantikörpertitern sowie sehr hohen Titern an Spikeprotein ist die Immunadsorption ein naheliegendes und geeignetes Verfahren, um diesen Patienten effektiv zu helfen. Details dazu können Sie hier finden.